Sie hören die Aufnahme eines verstimmten Klaviers aus Russland. Ein Ton im Bass ist defekt. Das Mechanikteil wird gerade geleimt, daher ist der Ton beim Probespielen nicht zu hören. Kein Problem, denn hier zählt der Gesamteindruck. Die Verstimmung befindet sich ungefähr bei 432 Hertz. Die Tonhöhe fällt im Diskant deutlich hörbar ab. Das heißt, zumindest dieser Bereich muss vorgestimmt werden, damit die Stimmung insgesamt am Schluss sauber stehen bleiben soll. Ansonsten würde nämlich der beim Stimmen angehobene Diskant wieder absinken. Das hängt ursächlich damit zusammen, da der Resonanzboden beim Klavier gewölbt ist und sich Veränderungen der Tonhöhe als Druck auf den Resonanzboden auswirken, der zu einer Gegenreaktion führt. Diese Gegenreaktion muss man mit dem Vorstimmen abfangen. Das Thema finden Sie hier von der Klavierstimmerei Praeludio anschaulich dargestellt und erläutert.

Vergleichendes Hören:

Sie öffnen die gestimmte und verstimmte Version in einem Browser jedoch in 2 Tabs. Sie haben hier die verstimmte Version gerade geöffnet. Klicken Sie also einfach auf Gestimmt und es öffnet sich die gestimmte Version im direkt daneben liegenden Fenster, das Sie durch einen Klick oben auf den Tabulator erreichen.

Nun spielen Sie zuerst in der verstimmten Version links eine Lage und klicken dann auf Stop. Sie wechseln in das Fenster mit der gestimmten Version, klicken dort auf Play, hören sich eine Lage an und klicken auf Stop. Ihr Kurzzeitgedächtnis hat die Lage in der verstimmten Version gespeichert und so kann ein interner Vergleich stattfinden. Nun fallen Ihnen die Unterschiede auf, nämlich dass die Töne verstimmt unruhiger sind, aber vor allem dass die meisten Lagen beim Erreichen des Diskants deutlich in der Tonhöhe abfallen.

Nachdem wir im Eingangsgespräch geklärt hatten, dass ich es für zu riskant halte, bei dem qualitativ eher gering einzuschätzenden Klavier die Tonhöhe anhebe und im Übrigen der junge Sänger bei der Gelegenheit die Erfahrung machen kann, wie es sich anfühlt, wenn man zu 432 Hertz anstatt immer zu 440 Hertz oder sogar noch höher singen muss, habe ich als erstes den zu tiefen Diskant auf die Zieltonhöhe angehoben. Das nennt man ein ausgleichendes Vorstimmen, bei dem man die grundsätzliche Tonhöhe nicht verändert. Auch das hört man beim Vergleich der Lagen in der verstimmten und gestimmten Version, dass nämlich die Grundtonhöhe beibehalten worden ist.

Hört man sich das Musikstück Praeludio in Abschnitten vergleichend an, so erkennt man, dass ich es am Ende langsamer als am Anfang gespielt habe. Das Anfangstempo ist der Tatsache geschuldet, dass man als überregionaler Klavierstimmer gerade von der Autobahn kommt und daher noch mit Stress und Hektik der deutschen Autobahnen aufgeladen ist. Zum anderen erkennt man, dass die Töne ruhiger und die Harmonien stimmiger klingen, das Stück besser wirken kann.

Warum nehme ich die Klavierstimmungen auf? Zum einen um mir selbst ein Feedback zu ermöglichen. Zum anderen zeichne ich die Klavierstimmungen auf, um den Kunden ein Feedback in Form eines Vorher-Nachher-Vergleichs zu bieten, sowie anderen durch die Zusatzinformationen Einblicke in den Stand des Klavierbaus zu ermöglichen. Denn um an die wesentlichen Informationen zu gelangen, muss man Insider finden, die die für die Zukunft geforderte Transparenz heute schon leben. In dem Zusammenhang empfehle ich allen Musikern dringend die Literatur des Eigentümers seiner Konzertagentur, Berthold Seliger. Jedes seiner Bücher ist ein Füllhorn an Informationen, die Sie sonst nirgends finden werden!

Ist auch Ihr Klavier oder Flügel verstimmt? Dann finden Sie hier die Leistungen und Festpreise der überregionalen Klavierstimmerei Praeludio für den Landkreis Ansbach.

Bitte beachten Sie, dass sämtliche Hörbeispiele der Klavierstimmerei Praeludio durch das Copyright geschützt sind.

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