Sie haben einen schönen Beruf höre ich öfters. Grundsätzlich ja. Doch wie jeder Beruf hat auch dieses Gewerbe seine Schattenseiten. So hat man häufig ausgerechnet bei Konzertstimmungen freundlich formuliert suboptimale Bedingungen. Wie aber soll man das erwünscht außergewöhnlich gute Ergebnis erzielen können, wenn die Bedingungen das Erreichen des Ziels fast unmöglich machen?

Konkret steht ein Konzertflügel in einem großen Raum. Meist befindet sich wenig Tuch in dem Raum. Somit hat man beim Stimmen ein starkes Echo. Bei hoher Intensität wird dieser Geräuschpegel für Außenstehende schnell zu Qual. Für einen diesbezüglich trainierten Klavierstimmer ist es jedoch nicht weniger anstrengend. Denn er muss beim Hören höchst konzentriert arbeiten und sein Gehör muss eine starke Filterleistung durchführen. Alle störenden Nebengeräusche müssen irgendwie eliminiert werden, um das Wesentliche zu hören. In diesem Bemühen erleichtert mit beim Stimmen meine selbst entwickelte Hybrid-Stimmtechnik primaTEK das Arbeiten unter extremen Bedingungen, da ich mit Auge und Ohr arbeite. Das heißt, ich höre beim Stimmen wie üblich und nutze zusätzlich ein Frequenzmessgerät. Das ermöglicht mir das Erreichen von bestmöglichen Ergebnissen auch unter scheinbar unlösbaren Bedingungen.

Was ich jedoch mit meiner Stimmtechnik nicht kompensieren kann, ist die Tatsache, dass man im Herbst und Winter in weitgehend nicht beheizten Räumen stimmen soll. Hier waren es 16 Grad! Aufgrund derartiger Bedingungen, die ich in die Kategorie Zumutung einordnen würde, kommt man als Klavierstimmer auf die Idee, dass Bachs Wohltemperiertes Klavier ein Missverständnis sei. Johann Sebastian Bach musste ja genauso in kalten Kirchen arbeiten und daher meine ich, das Wohltemperierte Klavier ist ein Plädoyer für menschlichere Arbeitsbedingungen.

Wie hoch konzentriert man als Stimmer sein muss, zeigt die Sequenz um Minute 3:50. Ich hatte ein Nebengeräusch an der Mechanik im Flügel wahrgenommen. Daher entfernte ich die Tastenklappe, suchte nach der Ursache und bei Minute 4:50 hört man den Stift, den ich aus der Mechanik holte und zur Seite legte. Klavierlehrer schreiben ja gerne Fingersätze in die Noten. Dazu braucht man einen Bleistift. Fällt dieser ungünstig hinter die Tastenklappe, rutscht er für den Nicht-Klavierbauer unerreichbar in den Bereich der Mechanik, wo er dann möglicherweise schon länger Nebengeräusche erzeugte. Am Ende dieser Aufnahme hört man das Prüfen der Stimmung durch die Oktaven, zwei und drei Oktaven.

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    • Type: Live
    • 110 bpm
    • Key: Gm
    • © All rights reserved
    • Bad Lobenstein, Deutschland
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