Klavierstimmer, Klavier stimmen Praeludio
Euterpe 1960 gestimmt 320kbit/s

Sie hören das Kleinklavier von Euterpe, Baujahr 1960, gestimmt. In Rücksprache mit den Klavierbesitzern wurde das Klavier auf der Tonhöhe gelassen. Der tiefere Kammerton bietet den Vorteil, dass man sich als Klavierspieler besser entspannen kann. Die Zuhörer bekommen den gleichen Vorteil geboten. Sänger sind - in der Regel - glücklich, wenn sie tiefer singen dürfen, da sie dann mehr Volumen in der Stimme und mehr Sangesfreude entwickeln können. Dazu muss man wissen, dass die meisten der klassischen Kompositionen aus der Zeit vor 1939 stammen, als man erst eine Empfehlung von 440 Hertz für den Kammerton entgegen des Wunsches einflußreicher Musiker ausgesprochen hat. Sie haben richtig gelesen: Auf der Internationalen Konferenz zur Standardisierung 1939 in London wurde für den Kammerton lediglich eine Empfehlung und somit keine Norm ausgesprochen. Das heißt, danach kann aber muss man sich nicht richten. Danach muss man sich nur dann richten, wenn man mit anderen Instrumenten gemeinsam musizieren will, die man in der Tonhöhe nicht verändern kann (oder will). Der Dirigent Herbert von Karajan richtete sich nicht nach der Empfehlung, sondern ließ sein Orchester, die Berliner Philharmoniker, wesentlich höher, nämlich auf 445 Hertz, stimmen, da er der Ansicht war, dass dadurch die Streicher besser gehört und somit das Orchester einen brillanteren Klang bekäme. Diese Hintergrundinformation ist weitgehend unbekannt. Vor allem Bläser sollten sich bei der Gelegenheit fragen, warum sie in reinen Bläsergruppen auf 422 oder 443 Hertz stimmen!

Der einzelne Musiker, in unserem Fall der Klavierspieler, könnte also auf die Frage des Klavierstimmers, ob er alleine oder mit anderen gemeinsam Klavier spielt und ob er Wünsche zur Tonhöhe hat, antworten, dass er einen tieferen Kammerton bevorzugen würde. Z.B. die 432 oder 430 Hertz für die sich 1939 Giuseppe Verdi sowie Nicolaus Harnoncourt eingesetzt hatten.

Auch in dieser Aufnahme hören Sie, dass mein Probespiel noch nicht so wirklich rund abläuft. Der Grund liegt in den Nebengeräuschen, die meist erst nach dem Stimmten richtig auffallen, die ich wiederum nebenbei anaylisiert habe, was mich dann gelegentlich dann auch zu einer Verzögerung im Spiel veranlasst hat.

Erfahren Sie alle Hintergrundinformationen zu diesem Hörbeispiel mit dem Titel Achtung Aufnahme!

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