In vorliegenden Fall des Hörbeispiels eines modernen Kleinklaviers der koreanischen Marke Samick, ist es nicht nur die Verstimmung, die mich beeindruckt hat. Es war die Summe aus der Verstimmung, dem grellen und lauten Klang sowie der schwer gängigen Spielart, die mir im negativen Sinn unter die Haut ging. Das heißt, intuitiv erfasse ich die gesamte Situation als für mich extrem ungünstig, da sie es verhindert, dass ich die von mir angestrebte Performance am Klavier erreichen kann. Sie hören, dass bei meinem Praeludio im zweiten Teil des Hörbeispiels kein Fluss aufkommen will. Der Zuhörer merkt es mir umgekehrt ebenso intuitiv an, wie schwer mir mein Bemühen fällt, dem Stück trotz Verstimmung Ausdruck verleihen zu können.

Das ganzheitliche Erfassen der Situation mittels der Intuition ist quasi eine Leistung des so genannten Bauchgefühls. Demgegenüber hinkt mein am Detail orientierter Verstand hinterher. Und tatsächlich öffnen sich die einzelnen Schritte einer Lösung erst im Vollzug des Klavierservice. Das heißt, erst nach dem Stimmen erlangt die Rolle des grellen Klangs Priorität. Und erst wenn der Klang verbessert ist, gestattet mir die Wahrnehmung, die Bedeutung der schweren Spielart, die das erwünschte Dynamikspektrum im Bereich des Leisespiels unerträglich begrenzt, entsprechend zu bewerten und nachfolgend einen Handlungsimpuls auszulösen, um den Zustand zu ändern.

Aber die Leistungen des Klavierservice wollen ja auch an dem Kunden vermittelt werden. Wie weit würde also der Kunde mitgehen? Kann ich dem Kunden vermitteln, dass mein schlechtes Gefühl für einen erwachsenen Klavierspiel-Einsteiger schlicht eine Katastrophe ist? Aufgrund meiner Erfahrung kann ich mein schlechtes Spielgefühl analysieren und in Worte fassen. Das kann der Einsteiger nicht. Aber unterbewusst hat er das gleiche Gefühl der Machtlosigkeit und dementsprechend wenig Freude am Klavierspiel, da der mögliche Erfolg seiner Bemühungen beim Lernen, Üben sowie im Unterricht sehr eingeschränkt ist.

Vergleichen Sie also diese Aufnahme der Verstimmung entweder gleich mit dem Endergebnis oder folgen Sie den einzelnen Schritt der Stimmung, der Veränderung des Grundklangs sowie dem Einrichten der leicht gängigen Spielart proLudio, die mit dem Endergebnis identisch ist.

Noch eine Anmerkung: Gleich am Anfang der Aufnahme ist ein massives Nebengeräusch zu hören. Das stammt nicht vom Klavier sondern vom Klavierstuhl. Das ist eine häufig anzutreffende Zusatzaufgabe an den Klavierspieler, nicht nur eine beidhändig berauschende Performance zu leisten, sondern auch noch möglichst ruhig zu sitzen, um seine Performance nicht durch die Stuhl-Nebengeräusche zu stören. Mit anderen Worten: Der Stuhl ist Teil des Szenarios. Hat der Klavierstuhl Handicpas, so wird das zwangsläufig die mögliche Leistung einschränken, da die Handicaps einen Teil der Aufmerksamkeit - hier auf das Still-Sitzen während des emotionalen und somit bewegenden Musizierens - abziehen, die man eigentlich zum Erreichen des Ziels benötigt: Wir wollen beim Klavier spielen in einen Fluss zu kommen, den man in der Positiven Psychologie als höchste Stufe des möglichen Handlungserlebnisses auch Flow nennt. Doch das verhindert eine Situation, die mir nur einen Teil meiner verfügbaren Aufmerksamkeit zur Verfügung stellt.

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    • Type: Live
    • 93 bpm
    • Key: C
    • © All rights reserved
    • Bayreuth, Deutschland
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