HERBST (Die Blätter fallen)

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke, 1902)

Gedichtauswahl/Sprecher: Dr. Konstantin Bendix
Musik: Récard

Rainer Maria Rilke
Die Gedichte
Rilkes lyrisches Werk in einem Band
Sonderausgabe
S. 305

  1. Auflage 2014
    Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 2006
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