Clubs, Progressive, Tech House verlustfrei
@villa vagabunt closing (Bunker Set 20oct2k18) 320kbit/s

Außerhalb des eigenen Wohnzimmers zu spielen ist nach wie vor Neuland für mich. Ein Neuland das glücklich macht. Die Floorfreude ist das schönste daran. Menschen mit Musik eine Freude zu machen, ihnen dabei eine gute Zeit schenken. Das Villa Vagabunt Closing war mein zweites Booking dieser Art, nach dem Ruten Opening im Douala vergangenen Sommer. In den letzten fünf Monaten wurde die leerstehende Villa von Künstlern bewohnt, die aus dem Gebäude ein Kunstwerk erschufen. Von Gemälden über Fotografie bis hin zur Musik. Ich war fasziniert vom „dark room“ mit den Mikrofonen. Über Synthesizer klang jede Stimme engelsgleich. Ich brauchte ein wenig um aufzutauen. Noch nie habe ich so frei gesungen wie an jenem Abend. Wie befreiend singen sein kann. Einfach geil. Das war eine prägende Erfahrung. Es ist wieder eine Geschichte, wie sie eben nur bei Techno geschrieben wird.
Das Event ging drei Tage. Über 40 Acts waren dafür gebucht. Ich war der viert letzte Samstag Nacht. Prime Time! Nur leider zu früh gefreut. Da unerfahren und naiv ignorierte ich den Hinweis, dass im Bunker CDJ 850 zur Verfügung stehen. Die werden kaum anders sein, im Vergleich zu den nexus2000. Ja denkste. Du brauchst zwei USB Sticks für die alten Dinger. Blutdruck kam auf. Ein Plan B muss her. Mein Set könne ich so nicht spielen, dachte ich. Bis zum Auftritt waren es noch gute sechs Stunden, wir fänden gewiss eine Lösung. Mit dem DJ der vor mir spielte stand ich im Kontakt, ihm stieß diese Nachricht mit den alten CDJ ebenfalls fade auf. Er brachte seinen S4 mit. Die Villa füllte sich zunehmend, draußen wurde es frisch. Rund 800 Gäste wurden gezählt. Auf vier Floors lief Musik jeglicher Art, von handmade alternativ bis hin zum 140bpm Dark Psy im Bunker, der tief verborgen im Keller der Villa lag. Mein Arbeitsplatz ab Null Uhr.
Es war einer der letzten warmen Herbsttage am Bodensee, daher reiste ich früher zum Closing an. Meine Mom wohnt dort in der Nähe, ihr wollte ich zeigen was ich so in meiner Freizeit treibe, wenn ich Musik spiele. Bei einer Führung durchs Haus wurden uns die Hintergründe zum Kunstprojekt erklärt. Ich fand es traurig, nicht vorher von dem Projekt erfahren zu haben, die Initiatoren der Villa waren mir mehr als sympathisch. Einige der anderen Artists fragten mich, was für einen Sound ich spiele. Mit meiner Antwort „progressive“ konnten nicht viele etwas anfangen.
Um halb zwölf erfuhr ich, dass der Timetable um 2h nach hinten verschoben wird. Can fand das gar nicht lustig und machte sich aus dem Staub. Mit dem S4. Oh fuck! Ich ahnte böses. Es wurde immer voller im Haus. Die Polizei erhob Auflagen. Sound aus, bis geordnete Verhältnisse vorliegen. Dies ging zwar von meiner Playtime weg, reduzierte aber die Gefahr mich bis auf die Knochen zu blamieren. Um 1:15 Uhr war es dann soweit. Über Kopfhörer hörte ich schnell, dass saubere Übergänge nicht drin sind. Mein zweiter Stick beinhaltete lediglich meine Traktor Playlist, ohne Recordbox Konvertierung. Es klappte sogar überraschender Weise. Auch wenn das Pitchen mit den alten 850er CDJ eine Heidenarbeit bereitete. Die ersten Töne meines Openings reichten um den Raum zu füllen. Wie ich dieses Gefühl genoss. Es macht gierig auf mehr.

@pipeandpochet
@lostandfoundrec
@mysticcarouselrecords
@afterlifeofc
@microdrive
@psicodelicalabel

Tracklist:
Dio S – Sisters
Jayden Klight – Departure
Noraj Cue – Story at the campfire (Mira&Chris Schwarzwälder Remix)
Lost Desert – Ipanema
Guy Mantzur – Tremolo Man
Fernando Olaya – Nuvole Bianche (Alfonso Muchacho Remix)
ToM TuneZ – Nightlight Dreamin (Francis-D Remix)
Dousk – Life is a Carneval (Matias Chilano Remix)
Guy Mantzur – Chasing the Fog
Day by Day – Koi Fish
Kade B, Renascientist – Vinci (Xiasou Remix)
Brian Cid – Space Above
Ivan Sandhas – Wrong Eay
Hermanez – Entering Midnight
Mathame – Fade in to you
Jorgio Kioris – Linda
Sound Process, Andrew McDonnell – Night Drive
Cosmin Horatiu – Patrol
Vitalic – Poison Lips (extended Mix)
Ron Costa – Touma Perception