Wie profilieren Sie sich?
Die Gesellschaft hat sich verändert – das Besondere scheint stärker zu zählen als das Allgemeine. Was sind die Konsequenzen?
Ein Phänomen, das allerorten zu beobachten ist, meint der Soziologe Andreas Reckwitz, egal ob lokal oder global: Das Einzigartige und Singuläre wird gefördert und eingefordert, an ihm heften Hoffnungen und Sehnsüchte; das Standardisierte und Regulierte gerät dagegen ins Hintertreffen. Eine Entwicklung, die sich in vielen Bereichen beobachten lässt – von der Auswahl von Reisezielen über den Konsum über die Politik bis hin zur Bildung. Der Durchschnitt ist zur Negativfolie geworden; das Besondere zum Maß der Dinge. Diese "Herrschaft des Singulären" hat gravierende gesellschaftliche Folgen. Die Subjektvorstellung ändert sich beispielsweise, eben hin zum Individuellen. Die Ökonomie fordert, fördert und bedient den Wunsch nach Besonderheit. Es entsteht eine soziale Logik des Besonderen. Letztlich wurde "Singularität" zu einem kulturellen Eigenwert. In der Folge kommt es laut Andres Reckwitz zu einem neuen Klassensystem: eine neue Mittelklasse der Akademiker, die alte Mittelklasse und eine neue Unterschicht.

Die neue Mittelklasse ist global orientiert, sie eignet sich fremde Kulturen an – die neue Unterschicht empfindet eine kulturelle Entwertung und Kränkungserfahrung. Die politischen Folgen liegen auf der Hand.

Welchen Stellenwert hat in unserer Gesellschaft das Besondere gegenüber dem Allgemeinen? Leben wir in einer "Gesellschaft der Singularitäten"? Wie stehen Sie zum Besonderen?

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    36:20   Francesco Tristano - Circle Song


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    • 92.5 bpm
    • Key: Abm
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