Manitu, Manito, Manitou oder Manit ist in den Algonkin-Sprachen Nordamerikas ein zentraler Begriff aus der traditionellen Religion der algonkinsprachigen Indianer. Sinngemäß bedeutet Manitu das Allumfassende Geheimnis bzw. die Große Kraft, die in allen Wesen, Dingen, Tätigkeiten und Erscheinungen enthalten ist. Wenn eine Wolke oder ein Gebrauchsgegenstand als Manitu bezeichnet wird, so deshalb, weil der Geist (vorübergehend) diese Form angenommen hat oder in ihr wohnt (siehe auch: Animismus). Viele Aufzeichnungen belegen, dass diese Vorstellung immer dann assoziiert wurde, wenn alltägliche Dinge über herausragende oder ungewöhnliche Eigenschaften verfügten.

Die übergeordnete „Summe aller Kräfte“ wird als Kitchi Manitu bezeichnet: Dies wird zumeist als eine pantheistisch den gesamten Kosmos durchdringende − nicht persönliche, „körperlich wahrnehmbare“ – Hochgottheit oder „Weltseele“ vorgestellt.

Ursprünglich bezeichnet (Kitchi) Manitu also weder eine „bewusstlose“ naturgesetzliche Macht, noch einen persönlich gedachten, anthropomorphen Gott. Die schnelle Adaption des christlichen Gottes macht es jedoch wahrscheinlich, dass das Manitu-Konzept durchaus ursprünglich auch als „höchstes Wesen“ angesehen wurde. Bei den nördlichen Algonkin gab es etwa den Ausdruck „Herr des Lebens“. Der deutsche Ethnologe Werner Müller geht davon aus, dass Manitu vormals sowohl höchstes Wesen als auch Summe alles Übernatürlichen gewesen sei. Im heutigen Panindianismus wird der Begriff häufig mit „Großer Geist“ übersetzt und synonym mit ähnlichen Konzepten anderer Stämme als Schöpfergott im Sinne des christlichen Gottes mit „indianischer Prägung“ verwendet.

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