Wer sich mit historischen Stimmungen beschäftigt, erfährt etwas darüber, was heutzutage schier unglaublich scheint. So finden es viele Freunde der Musik erstaunlich, dass es Zeiten gab, in denen das Tonsystem weniger als die heute üblichen 12 Töne hatte. Oder dass man früher bestimmte Intervalle derartig bevorzugte, dass man das Stimmsystem danach ausgerichtet hat. In dem Zusammenhang wurden gleichzeitig bestimmte Intervalle benachteiligt, die man folglich einfach nicht oder kaum verwendet hat.

Aus einer derartigen Epoche stammt die so genannte Pythagoreische Stimmung

de.wikipedia.org/wiki/Pythagor...eische_Stimmung

nämlich aus der Zeit des Mittelalters. In diesem Stimmsystem dominierten die reinen Quinten. Bei Wikipedia kann man lesen, dass es auch eine Zeit gab, in der "neben Oktave und Quinte auch die Großterz in Akkordverbindungen rein intoniert" wurden. Doch diese Fähigkeit zur Intonation betraf nur jene Instrumentengruppen, die eben Intonieren konnten. Weder das Cembalo noch die Orgel waren dazu imstande, und das Hammerklavier gab es zu dieser Zeit noch nicht, da Bartolomeo Cristofori

de.wikipedia.org/wiki/Bartolom...omeo_Cristofori

erst 1709 die Hammermechanik als das innovative Herz des Hammerclaviers erfunden hat.

In diesem Beispiel hören Sie die Dreiklänge der Pythagoreischen Stimmung eingespielt an einem Spinett, quasi dem kleinen Bruder des Cembalos. Dieses Spinett war mein Gesellenstück am Ende meiner Ausbildung zum Cembalo- und Klavierbauer.

Weitere Informationen zu diesem Hörbeispiel finden Sie auf meiner Homepage unter

praeludio.info/stimmungen.html#pythsti

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    • 93 bpm
    • Key: C
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