Sie hören das gestimmte Klavier der Hausmarke Steinbauer. Hausmarken sind Scheinmarken von Händlern, die damit suggerieren, dass sie selbst nicht nur handeln sondern auch Klaviere bauen würden. Das ist eines der äußerst fragwürdigen Modelle des Klaviermarketings. Das Klavier wurde in Absprache mit dem Kunden auf der vorhandenen Tonhöhe von 433 Hertz belassen. Wenn Sie mit der Aufnahme der Verstimmung vergleichen, stellt sich Ihnen die Frage: Was sind die Unterschiede?

Der Unterschied ist nicht gravierend, da das Klavier zum einen auf der vorhandenen Tonhöhe von 433 Hertz belassen worden ist. Zum anderen war es vorher nicht stark verstimmt. Daher beschränken sich die wahrnehmbaren Unterschiede zum Beispiel auf die Präzision des Einzeltons, der nun ruhiger und im Klang weicher ist.

Erläuterung: Um das zu verstehen, hilft es zu wissen, dass im Klavier bei den meisten Tönen 3 oder 2 Saiten gleichzeitig angeschlagen werden, wenn man eine Taste drückt. Die Saiten eines Tons werden zueinander identisch gestimmt. Verstimmen sich die Saiten eines Tons, so verändert sich der Klang dieses Tons. Der Klang wird schärfer. Dann kann es vorkommen, dass man dem Ton bis zu einem gewissen Grad der Verstimmung im positiv gemeinten Sinn den Charakter eines Sounds zugesteht.

Fortsetzung: Mit der durch das Stimmen erreichten Präzision des Einzeltons verbunden ist die Präzision der Intervalle. Somit wirkt die musikalische Stimmung insgesamt klarer. Klavierspieler und Zuhörer empfinden das Hören des Klavierspiels als angenehmer, da sie von der Kopfarbeit des Zurechthörens entlastet werden. Es sind keine kritischen Störquellen mehr vorhanden, die das Bewusstsein aktivieren, das uns vom Ziel der Musik abhält: Unserer Entspannung. Die Musik kann nun unterbewusst wirken. Das heißt, die Schwingungen der Musik bewirken ein Mitschwingen, erzeugen Gleichklang und bringen letztendlich stressbedingte Energiestaus wieder ins Fließen! Das ist es, was Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Nachhausekommen gleichermaßen verwandelt, wenn sie zuerst 10 Minuten oder länger Klavier spielen. Die Menschen in deren Umgebung berichten, dass sie dann als ein anderer Mensch erscheinen: Stressfrei und harmonisiert! Das ist der wesentliche Schatz des Klavierspiels: Die Selbstharmonisierung am Piano. Dieser Wohlfühl-Aspekt steht dem Musizieren als Leistungsdisziplin gegenüber. Wer mehr leisten will, braucht Entspannung. Ansonsten fährt das System mit Vollgas gegen die Wand… Diesen besonderen Service schenkt uns die Musik, wenn wir sie nicht als Leistungsfach betreiben. Als überregionaler Klavierservice kann ich in dem Zusammenhang berichten, dass die meisten meiner Kunden beim Probespielen Traummusik spielen, also Stücke von Komponisten, die uns zum Träumen einladen und dabei nebenher entspannen. Zum Beispiel der Hit The River Flows In You von Yiruma formuliert im Titel, was ich oben als körperlich-geistig-seelischen Prozess beschrieben habe. Das ist die aktuelle Auswahl der Klavierspieler!

Die musikalische Stimmung hat somit direkte Auswirkung auf unsere Befindlichkeit, unsere Gemütsstimmung. Unsere Stimmung ist die Grundlage von Lebensqualität. Diese zeigt sich nämlich nicht in äußeren Dingen, sondern in meiner inneren Befindlichkeit. Lebensqualität wird mit zunehmenden Alter auch immer mehr zu einer Frage der Zeit. Jedem ist klar, dass nichts einen Wert hat, wenn man selbst schlecht drauf ist. Umgekehrt ist jede Sekunde Gold wert, wenn man in die Welt verliebt ist! Diese höchst emotionale Befindlichkeit findet in der Klavierstimmung ihr Gegenstück. Tatsächlich entstehen bei musiksensiblen Menschen regelrechte Glücksgefühle beim Hören von in der Tonhöhe ansteigenden Melodiefolgen - und zwar, wenn der Grad des Ansteigens das Normalmaß der Tonschritte übersteigt. Mit anderen Worten: Es kommt zur verstärkten Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin, wenn unsere Erwartungshaltung bezüglich der zu erwartenden Tonstufen übererfüllt wird, indem die gehörten Schritte von Ton zu Ton weiter als erwartet sind. Dieses Phänomen findet innerhalb der Klavierstimmung in Form der so genannten Spreizung ihren Ausdruck. Die Spreizung lässt sich zwar theoretisch erläutern. Aber in der Praxis handelt es sich um ein emergentes Element der Ganzheitlichkeit der musikalischen Stimmung. Wenn Sie sich noch einmal den ersten Teil der Aufnahme der Verstimmung anhören, dann nehmen Sie vielleicht wahr, dass die Tonhöhe des öfteren tendenziell am Ende einer der gespielten Lagen abfällt. Das hat auf uns eine traurig machende Wirkung, wenn sich die Tonhöhe senkt, die zumindest auf gleichen Niveau bleiben sollte. Umgekehrt bemerken wir beim Hören des ersten Teils der Aufnahme der Endstimmung (oben auf dieser Seite) die unsere Brust hebende, und somit die Atmung erleichternede Wirkung einer musikalischen Stimmung, die nicht nur innerhalb der Lagen die Tonhöhe auf dem ursprünglichen Niveau hält, sondern sogar noch anzusteigen scheint. Diesen Effekt der Wirkung einer ganz besonderen musikalischen Stimmung beschreibe ich näher im Zusammenhang mit der Intonation anhand eines Beispielvideos. Dort erleben Sie ein zur Intonation fähiges Tasteninstrument, das der hervorragende Multi-Tasteninstrumente-Spieler Cory Henry performt. Sie finden das Video und meine Erläuterungen dazu auf meiner Homepage klavierspiel.info.

Die überregionale Klavierstimmerei Praeludio bietet Ihnen im Landkreis Augsburg die folgenden Leistungen zum Festpreis an.

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