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In der Not wird man erfinderisch, auch pragmatischer. Man muss eben schauen, dass man am Leben bleibt. Dennoch hatte meine Großmutter damals, wie viele Jahre später bei der Interviewaufnahme ein gesundes Gewissen behalten, ihr Herz war stark und gefestigt. Was sie mitgemacht hat war schrecklich und erschütternd, aber sie hat weiter gekämpft. Es gab immer wieder Situationen in den Gesprächen, an denen sie nicht weiter erzählen wollte oder konnte, sie hat einfach aufgehört zu erzählen oder mit irgend etwas anderem angefangen. Ich konnte auch nicht mehr fragen, besser gesagt, ich hab es einfach schnell verstanden. Da ist noch einiges mehr, aber darüber kann sie einfach nicht reden. Das waren wohl die schlimmsten Sachen. Zum Einen trag ich mit dieser Geschichte hier ihr Vermächtnis weiter, das ist aber nur der eine Teil. Sie war eben eine Idealistin und sie wollte auch, dass diese Geschichten insgesamt weiter getragen werden. Sie müssen erzählt werden und sie können helfen, vergangene, aber auch aktuelle und zukünftige Geschehnisse und deren Folgen besser zu verstehen. Es sind Zeitzeugenberichte, aus erster Hand, aus Ehrlichkeit und der Erinnerung von Dabeigewesenen erzählt. Ich weiß nicht, wie meine Großmutter es geschafft hat, die Zeit in Russland zu überleben, aber sie hat all diese Strapazen durchgestanden und wurde am Ende 95 Jahre alt. In der Aufnahme erzählt sie davon, wie nach auslaugender Arbeit, Kälte und Hungersnot schließlich die Krankheiten und Epidemien über die Arbeitslager hereinbrachen. Viele starben an Tuberkulose und Typhus. Zu allem Übel ist meine Großmutter dann auch noch in ein Plumpsklo gefallen.

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